„1015 - Invasion der Nordmänner und Wikinger in Britannia“

„1015 - Invasion der Nordmänner und Wikinger in Britannia“

Nach dem Tod des dänischen König Sven Gabelbart versammelte sein Sohn Knut im Sommer 1015 die Nordmänner und Wikinger zu einem Kriegszug, um England erneut zu unterwerfen.

Darüber berichtet der Chronist Adam von Bremen um 1070 in seiner Chronik (Seite 94): “So fuhr denn Chnut mit einer Kriegsflotte von tausend großen Schiffen durch den Britannischen Ocean, auf welchem man nach Aussage der Seefahrer, wenn Südostwinde wehen, drei Tage von Dänemark nach England fährt. Dieses große und sehr gefährliche Meer hat zur Linken die Orcaden, zur Rechten berührt es Friesland“.

Damals befand sich die Südgrenze Dänemarks an der Eider

Es war sicherlich eine große logistische und seemännische Leistung, eine Armada Segelschiffe in den Buchten und Küstengewässern des heutigen Nordfriesland zu sammeln und über das Meer nach Britannia zu führen.

Gezeitenwirbel in der Nordsee

In der Nordsee befinden sich zwei Gezeitenwirbel (Ebbe/Flut).  

Ein großer Gezeitenwirbel in der mittleren Nordsee entsteht durch die aus dem Atlantik (vorbei an den Orkney Inseln) kommende Flutwelle. Ein kleiner Gezeitenwirbel entsteht in der südlichen Nordsee durch die Flutwelle aus dem Britischen Kanal.

Fall der Orcaden Ströme

Schon sehr früh müssen die Seefahrer die Auswirkung der Mondstellung auf die Meeresströmung in der Nordsee gekannt und gefürchtet haben. Daher führten die Holländer neben ihren Seekarten auch ausführliche Segelanweisungen und schriftliche Informationen über die Gezeitenströme in den einzelnen Seegebieten. 

Die Orkney Inseln (dt. veraltet auch Orcaden) befinden sich nördlich von Schottland.

Seekarte von 1585 – Scarborough & Whitby

Zu den Seekarten schreibt der holländische Seefahrt Historiker Tonko Ufkes: 

„Im 17. Jahrhundert gehörten die holländischen „Seekarten-macher“ zu den Besten Europas, hauptsächlich, weil „wir“ ein Volk der Seeleute waren und viel von guter Navigation abhing. Die holländische Handelsflotte (Norwegen und Ostsee) hatte natürlich große Vorteile mit Karten von Norddeutschland und den Segelbeschreibungen. Doch sollte man vorsichtig sein, die Angaben wurden nicht mit Satelliten, Googlemaps etc. etc. gemacht. Der „Fehlerbereich“ ist ziemlich umfangreich. Ein Seemann und Steuermann musste auch auf die eigene Erfahrung vertrauen. In der Akte aus dem 17. Jh. steht dann auch: „Seemann neben Gott“.

Whitby Altstadt

Whitby Kliff

Whitby – Weiße Stadt am Meer

Wegen der aus weißen Tuff erbauten Altstadt und der Abteiruine nennt man Whitby „Die weiße Stadt am Meer“.

Das Baumaterial holte man aus dem Tuff Kliff. Dort schufen Steinmetze auch die Säulen, Fensterbögen und Ornamente, um sie anschließend in der Abteikirche zu verbauen.

Whitby Abbey und Siedlung am Meer

 Whitby Abbey war Teil eines im 7ten Jahrhundert erbauten Klosters. Nach Abzug der Römer versammelten sich hier 664 n.Chr. erstmals die Führer der Englischen und Schottischen Kirche zu einem Konzil. Whitby ist seit fast 2000 Jahren ein Ort menschlicher Aktivität. 

Vieles was man über seine früheren Generationen weiß, ist in den Überresten von Gebäuden und in den auf dem Gelände ausgegrabenen Artefakten enthalten. Von den Einwanderern sind oberirdisch keine Spuren erhalten. Die archäologischen Untersuchungsergebnisse deuten auf eine Ansammlung kleiner Gebäude hin, die dicht am Meeresrand versammelt waren (ähnlich wie in der Siedlung Wendingstadt).

Das Meer war wichtig, es verband diese scheinbar abgelegene Gesellschaft mit der Welt. (Quelle: „English Heritage“)

Whitby Abbey

Siedlung am Meer

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